Im Vierwaldstättersee leben ca. 30 Fischarten. Der eher kalte, sauerstoffreiche und nährstoffarme See ist ein typisches Salmonidengewässer. Zu den Salmoniden (Lachsfischen) gehören Felchen, Seeforellen und Seesaiblinge. Sie halten sich hauptsächlich im Freiwasser auf. Am bewachsenen Ufer leben verschiedene Arten der Karpfenfische (Cypriniden, sog. Weissfische), sowie Hechte und Egli.
Die Nährstoffabnahme im Seewasser hat sich auch auf die Fische ausgewirkt. Jede der über 30 Fischarten kann sich heute wieder natürlich fortpflanzen. Anspruchsvolle Arten wie Felchen, Saiblinge und Seeforellen entwickeln sich bestens. Davon profitieren auch die Berufsfischer. Fanden sich um 1975 in ihren Netzen weniger als 60% Felchen, beträgt der Fanganteil dieser wirtschaftlich wichtigsten Fischart wieder über 80%. Die Bestände vieler Fischarten haben zwar abgenommen, entsprechen aber nun wieder natürlichen Verhältnissen. Die Fische wachsen weniger schnell, weil ihr Aufwand bei der Nahrungssuche grösser geworden ist.
Was den Fischen aber zu schaffen macht ist der Verlust an Lebensräumen. Natürliche Uferabschnitte und Flachwasserbereiche sind selten geworden. Die Seeforelle leidet darunter, dass ihre Laichplätze durch die Verbauung der Zuflüsse entweder verloren gegangen sind oder wegen künstlichen Hindernissen nicht mehr erreicht werden können.
Die Fischerei im Vierwaldstättersee spielte früher eine wichtige Rolle für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung. Heute hat die Berufs- und Sportfischerei an volkswirtschaftlicher Bedeutung verloren, stellt aber immer noch eine wichtige Nutzung des Sees dar. Der weitaus wichtigste Nutzfisch im Vierwaldstättersee und der eigentliche Brotfisch der Berufsfischer ist das Albeli, eine kleinwüchsige Felchenform.